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Beim französischen Label Tomahawk hat man ja bereits Adventure-Erfahrung - allerdings nicht die beste. Die pseudoerotischen Abenteuer mit "Emmanuelle" und "Geisha" waren aber nicht das Ende der Fahnenstange, jetzt geht's zurück in die Zukunft...

Ether ist erstens ein Planet mit extremen Umweltbedingungen; nur in fahrbaren "Physcrafts" können Menschen überleben. Ether hat zweitens einen Chef, der sich vom Imperium lossagen will, aber nicht jeder unterstützt ihn. Deshalb tobt auf Ether drittens ein Bürgerkrieg, also ist viertens mal wieder der Einsatz eines hauptberuflichen Weltenretters angesagt!

Als solcher steuert man (gut getarnt als Journalist) seinen Schutzpanzer durch eine rätselhafte und gefährliche 3D-Welt, stets redlich bemüht, die planetarische Krise zu beenden.

Die vielfältigen Handlungsmöglichkeiten sind auf der Höhe der Zeit: Gebäude können betreten und verlassen werden, Gespräche mit Etherianern sind möglich, und der Physcraft läßt sich mit allerlei herumliegendem oder verstecktem Gerät ausrüsten (Sauerstoff nicht vergessen!). Und wenn sonst nichts mehr hilft, darf selbstverständlich auch gekämpft werden.

Eine labyrinthische Stadt am Raumhafen bildet erst den Anfang, wer das Rätsel lösen will, muß schon die ganze Welt erforschen – für Beschäftigung ist also gesorgt. Jeder Etherianer hat eine eigene, quasi-intelligente Persönlichkeit: Verhält man sich ihm gegenüber unwirsch, wird er anders reagieren als bei freundlicher Behandlung. Trifft man ihn später noch einmal, erinnert er sich an die frühere Begegnung und ihren Verlauf – überlegt Euch also genau, was Ihr den Leuten antut!

Auch Tiere spielen ihre eigene Rolle, manche sind friedlich, andere gefährlich, wieder andere können gezähmt und benutzt werden.

Soweit, so gut. Leider kann die technische Umsetzung nicht ganz mit der komplexen Spielidee mithalten. Die ausgefüllte Vektorgrafik rückelt nicht nur zum Steinerweichen, sie ist manchmal auch arg abstrakt (das wurde in "Castle Master" oder "The Colony" wesentlich besser gelöst).< Wohl dem, der ein Radargerät gefunden hat und sich nach ihm richen kann! Leider

Leider ist auch die Steuerung nicht gerade vorbildlich ausgefallen: Sehr gewöhnungsbedürftig und unpräzise torkelt der Spieler mit Hilfe der Maus durch die Gegend. Die Tastatur funktioniert zwar etwas besser, ist jedoch unhandlich belegt. Und auch die icongesteuerte Kommunikation mit den Einheimischen läuft nur über eine bescheidene Auswahl von Sätzchen, das aber wenigstens in deutsch.

Die Ohren kommen da schon besser weg, ein hübscher Titelsound mit Ohrwurmcharakter sowie jede Menge (wenn auch nicht allzu spektakuläre) Special Effects erwarten den Zuhörer.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wer bereit ist, die angesprochenen Schwächen in Kauf zu nehmen, darf sich auf eine spannende und verzwickte Rätselei freuen – wem hingegen mehr um saubere Grafik und exakte Steuerung zu tun ist, der läßt lieber die Finger vom Galactic Empire! (jn)