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Spiele, die für eine gute Sache oder einen profitablen Zweck werben, sind in Mode: "Das Erbe" machte sich für die Umwelt stark, "Check It" für die IG Metall, und hier kommt das Game zur Landesbausparkasse Münster...

Vorläufig gibt es das SF-Adventure allerdings nur in den LBS-Filialen von Nordrhein-Westfalen, dafür jedoch zum kundenfreundlichen Vorzugspreis von 20 Steinen. Abenteuerlustige Bausparer im übrigen Bundesgebiet müssen sich bis Januar gedulden, wo sie dann in regulären Software-Shops den regulären Listenpreis blechen dürfen. Ja, lohnt denn das?

Wohl kaum. Die Grafik ist ganz nett, die Sounduntermalung geht auch halbwegs in Ordnung, und die narrensichere Handhabung ist sogar ein Volltreffer - aber Spielspaß wird man dieser Mixture aus einer dünnen Story, magerem Gameplay und einem Schwierigkeitsgrad, der selbst Genre-Neulinge zum Gähnen bringt, nur schwerlich entlocken können.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist die Unterwasser-Stadt Rockfellow Tower, deren bloß entführt wurde, worauf dessen engster Mitarbeiter die Macht im nunmehr führungslosen Turm an sich reißen möchte. Das soll verhindert werden, wobei das Programm ganz auf Nummer Sicher geht: Man kann sich praktisch nicht verlaufen, da ein Informationssystem im Turm-Aufzug jede Örtlichkeit haarklein anzeigt; man kann bei Multiple Choice-Gesprächen nicht viel falsch machen, weil es dabei eh bloß um Belanglosigkeiten geht, und man hat ganz allgemein nur sehr wenig Einflußmöglichkeiten.

Tja, was von Vision positiv im Gedächtnis bleibt, das sind eigentlich nur ein paar hübsche Gags, die humorvollen Texte und die Tatsache, daß die Werbebotschaft angenehm dezent rübergebracht wird. Ein bißchen wenig, oder? (C. Borgmeier)