Steven McQueen's West Phaser logo

Das Spiel zum Revolver, oder Revolver zum Spiel? So ganz sicher war ich mir da nicht, als ich die voluminöse Verpackung des ungewöhnlichen neuen Ballerspiels aus Frankreich öffnete. Für runde 120 Märker bekommt man außer den obligaten Disketten plus Anleitung auch noch einen waschechten Wildwest-Colt serviert!

Als ich die handliche Knarre zum ersten Mal erblickte, dachte ich an einen verfrühten Aprilscherz - aber mitnichten! Das Ding läßt sich ganz easy an den Amiga anschließen, so daß man seine Gegner nunmehr stilgerecht "aus der Hüfte" vom Screen putzen kann.

Zwar funktioniert "West Phaser" im (Anschluß-) Notfall genausogut mit der Maus, aber coltmäßig macht das Game natürlich mehr Laune. (Nebenbei bemerkt, kann man mit der Lichtpistole auch einige unlängst indizierte Metzeleien realistischer spielen).

Voller Vorfreude stopfe ich also die erste der beiden Disketten ins Laufwerk und harre der Dinge, die da kommen. Westernsound erklingt, und auf dem Monitor erscheint die Liste der Programmierer und diverse Danksagungen (vom Geschäftsführer bis zur Putzfrau, denn schließlich hat jeder seinen Beitrag geleistet).

Nochmals Diskettenwechsel, und da sind sie schon: Zehn berühmt-berüchtigte Westernhelden glotzen mich aus kleinen Fenstern an; aus diesem Kontingent wählte ich mit einem gezielten Schuß meinen Favoriten Doc Holiday aus.

Nach kurzer Ladezeit erscheint eine stark vereinfachte Nordamerika-Karte, darüber sind die Konterfeis von sechs finster drein-blickenden Banditen abgebildet. Mit zwei weiteren Schüssen such ich meinen erste Gegner und den Bundesstaat aus, in dem ich ihn zur Strecke bringen will. Jetzt kann's endlich richtig losgehen:

Zu Anfang geht's entweder in eine Westernstadt, auf eine Planwagen-fahrt durch Indianergebiet oder in den Saloon. Wo ich auch hinkommen - überall tauchen sofort Bösewichter auf und versuchen, mit das Lebenslicht auszublasen. Und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn am linken Bildschirmrand steht eine brennende Kerze, die immer kürzer wird, je öfter die Schurken treffen.

Aber wartet nur ab! Als alter Meisterschütze visiere ich über Kimme und Korn, und - Feuer! Der Abzugshahn klackt, und die Kugeln schlagen ein, allerdings nicht in den mexikanischen Pistolero, sonder etliche Zentimeter daneben.
Die Ziel-vorrichting des Plastikrevolvers ist nicht gerade die genaueste, aber mit einiger Übung macht man das wieder wett.

Im Saloon des kleinen Städtchens ist die Hölle los: Banditen suchen unter den Tischen Deckung, andere kommen hereingestürzt und ballern, was das Zeug hält. Eine Revolverlady rollt sich geschickt am Boden ab, während sie wild feuernd mein Lebenslicht verkürzt. Dazwischen stolpern immer wieder unschuldige Passanten durch das Bild, deren Ermordung mit Punkt- oder Munitionsabzug geahndet wird.

Anscheinend völlig unberührt von der wilden Schlacht bleiben der Pianospieler und die Tänzerin, die derweilen mit ihren Darbietungen fortfahren.

Der größte Fehler, den man bei West Phaser machen kann, ist einfach draufloszuholzen, was das Magazin hergibt, denn Munition ist nur begrenzt vorhanden. Hat man die am Screenrand angezeigten Vorräte erst einmal erschöpft, bedeutet das fast immer den sicheren Tod; nur sehr selten läuft ein winziger Revolverheld mit Nachschub über den Schirm, dem man mit einem gezielten Schuß seine Patronen abknöpfen kann.

Sind alle Gegner in einem Scenario erledigt, erscheint am Ende schließlich der gesuchte Oberschurke, hat man auch ihn umgelegt, wird die Belohnung kassiert (Punkte satt!), und die nächste Jagd beginnt!

Das alles hört sich viel brutaler an, als es tatsächlich ist: Die ungewöhnlich gelungene Grafik vermittelt eher das Gefühl, in einem Comic-Film zu sitzen, als ein blutrünstiges Action-Game zu spielen.
Fast alles und jedes ist animiert, selbst der Spiegel an der (Saloon-) Wand zersplittert bei einem Treffer; etliche der witzig gezeichneten Figuren verabschieden sich recht Gag-reich von dieser Welt. Der Redaktionsliebling in diesem Zusammenhang war die oben erwähnten Saloon-Tänzerin: Schießt doch mal auf die Dame und laßt Euch Überraschen!

Was die Steuerung angeht, sollte man für die höheren Level vielleicht doch besser zur Maus greifen, sie macht zwar nicht so viel her wie der Revolver, ist dafür aber um einiges genauer.

Über den Sound gibt es wenig zu meckern, der einzige massive Kritikpunkt betrifft den gesalzenen Preis: Für das gleiche Geld bekommt man sonst fast zwei gute Spiele - aber eben keine Light-Pistol! (Carsten Borgmeier)


Steven McQueen's West Phaser logo

Loriciel * £26.99

If you're looking for a movie tie-in with the great cowboy himself, forget it. This game pays as much homage to Steve McQueen as Populous did to Esther Rantzen. There's a small biography inside the manual, complete with a variety of highly interesting but irrelevant photos of the great Western star - but that's it.

The game is a rather poor attempt at an Operation Wolf-style shoot-em-up, in which hordes of Stetson-hatted weirdos pop up and shoot at you. Using the mouse, or your (separately-purchased) Trojan lightphaser, you aim and return fire as often as you can. Crap graphics come and go in the form of an endless procession of unfunny cartoon characters - girls in bikinis, Mexicans in sombreros and fat sheriffs in barrels - all tediously unfulfilling stuff.

If you want all the fun of the fair - including the duck shoot - go to the bloomin' fair. As Steve himself might say: "Fer crying out loud, kid. Yer darn money's too good to waste on doggone pap like this. NOw git, afore I run ya outta town".


Western von Gestern

Steven McQueen's West Phaser logo

"Was das Fernsehen kann, können wir schon lange", sagte man sich bei Loriciel und bringt nun eine Wiederholung reinsten Wassers in die Shops: Wer Steve McQueen kauft, bekommt nur den über zwei Jahre alten "Westphaser"!

Ganz schön dreist, was? Aber es kommt noch dreister: Wurde die witzige Western-Ballerei im Stil der "Operation-Serie" ursprünglich noch inklusive eines Light-Colts geliefert, bleibt in der umbenannten Version die ganze Arbeit an Mausi hängen - von einer Pistole keine Spur...

Ansonsten ist alles wie gehabt, erneut dürfen Amiga-Sheriffs versuchen, sechs Banditen dingfest zu machen. Jeder Ordnungshüter wählt zunächst sein Idol (10 Stück) und anschließend den bevorzugten Gangster. Je höher das Kopfgeld, desto schwieriger die Festnahme, was jedoch am grundsätzlichen Ablauf nicht viel ändert: Mit seiner 45er Smith & Wesson-Maus, einem Fadenkreuz und anfänglich 36 Schuß bewaffnet, ballert man sich durch klassische Szenarios (Saloon, Wagentrek, Mine, etc.) an deren Ende der gesuchte Oberfiesling auftaucht. Natürlich darf man keine Unschuldigen umnieten, natürlich gibt es Extras wie Munition und Lebensenergie.

Es soll nicht verschwiegen werden, daß die Comic-Grafik immer noch nett aussieht und allerlei Gags bereithalt (man kann z.B. der Saloon-Tänzerin die Klamotten wegschießen), auch eine Highscoreliste für Meisterschützen ist vorhanden. Andererseits beschränkt sich der Sound auf monotones Pengpeng, und ohne Zweitlaufwerk dürfen die beiden Disks des öfteren gewechselt werden. Ganz andererseits bleibt ein altes Game nunmal ein altes Game, weshalb wir auch gar nicht einsehen, warum wir es nochmals benoten sollten.

Dieser Test versteht sich eher als Warnung. Loriciel hat es nämlich nicht einmal für nötig befunden, den 79 Mark teuren Oldy A500 Plus-tauglich zu machen - der neue Name ist die einzige "Verbesserung". Wenn Ihr uns fragt, ist dieser Steve McQueen ein sehr dubioser Geselle! (pb)


Steven McQueen's West Phaser logo

Here's a funny one. The game's called Steve McQueen's Westphaser, but it doesn't have Steve McQueen in it and you can't use a lightphaser either. Good start. In actual fact it's a no-nonsense duck-shooter in Operation Wolf style, set, unsurprisingly, in the Wild West.

You play a sheriff and you have to apprehend (i.e. kill) half-a-dozen criminals, which you do by slaughtering lots of other people in saloons and so on until the baddies deign to show up. Your bullets are limited and the bad guys shoot back, so you've got your work cut out to catch everyone before you are yourself despatched to Boot Hill.

Good things about this game include the bright, unusually-coloured graphics and the fact that if you shoot the girls dancing in the saloons their dresses fall off. Wow.

Bad things include the incredibly limited nature of the gameplay, the very poor mouse control of your gun-sight, the useless instructions which make it tricky to work out exactly what you're supposed to be doing beyond shooting everything that moves (for example, how do you get extra ammo? I've got no idea), and the incredible difficulty of some of the later rounds.

I can't really be bothered writing any more than that - I think you've all worked out by now that you've got better things to do with your money.