Spirit of Adventure logo Amiga Joker Hit

Seit "Legend of Faerghail" und "Dragonflight" weiß man, daß anspruchsvolle Abenteuer auch an der heimatfront fündig erden - so gesehen, mag die Qualität des neuen Rollenspiels von Attic niemand überraschen. Aber Junge, das Teil ist wirklich ein Hammer!

Als alter Haudegen bekommt man es hier mit einem völlig neuen Problem zu tun: Drogen! Nun mag so ein Rauschgiftdrama für Miami nix Ungewöhnliches sein, in Fantasy-Ländern war Dope bislang noch nicht sehr verbreitet. Jetzt sollen aber die Einwohner der Inselwelt Lamarge mittels der üblen Droge "Opitar" gefügig gemacht werden - zumindest, wenn es nach den heimtückischen Dämonen geht, die hier einen regelrechten Dealerring installiert haben. Aber wo ein Don Johnson ist, ist auch ein Weg. Und wo kein Don Johnson ist, da seid ja nun Ihr...

Also begebt Euch gefälligst ins Kloster, das hier die Funktion der Abenteuergilde erfüllt, und bastelt eine sechsköpfige Party zusammen - acht Berufe und vier Rassen stehen zur Wahl. Characterwerte wie Stärke oder Charisma verteilen sich automatisch, auch eine per Zufall ausgewählte magische Fähigkeit steht zur Verfügung. Darüber hinaus kann noch viel besser gezaubert werden, doch sind dazu geheimnisvolle Runen nötig, die man erst mal auftreiben muß, um sie dann zu (insgesamt mehr als 100) Spells zusammenzusetzen.

Die Hatz auf heiße Ware beginnt im weitläufigen Städtchen Moon-City, das mit allem dienen kann, was ein echter Abenteuer liebt und braucht: Fiese Feine und freundliche Fremde, düstere Dungeons und kernige Kneipen, mysteriöse Magier und dämonische Dealer.

Alle Örtlichkeiten (und auch die Kampfsequenzen) erinnern stark an "Bard's Tale", die 3D-Bilder sind aber um vieles detaillierter gezeichnet. Apropos zeichnen: In den Dungeons kommt Ihr um den Griff zum Bleistift nicht herum. Automapping wird hier leider nicht geboten.

Insgesamt läßt sich der Spielablauf noch am ehesten mit "Dragonflight" oder "Ultima" vergleichen - beispielsweise ist es ziemlich wichtig, sich mit den Bewohnern Lamarges zu unterhalten...

Grafikfeinschmecker kommen in Spirit of Adventure schon beim Vorspann auf ihre Kosten, solch irre Mega-Intros sieht man sonst eigentlich nur bei Psygnosis! Aber auch im Game wird Optik vom Feinsten geboten, beispielsweise trifft man häufig auf superb gezeichnete und hübsch animierte Zwillinggeschwister prominenter Persönlichkeiten - ob Sean Connery oder Oliver Hardy, alle haben sie Verwandtschaft in Lamarge. Die Sounduntermalung (Musik und FX) ist ebenfalls geglückt, genau wie die bequeme, weil mausgesteuerte Benutzerführung.

Zudem soll es, neben der von uns getesteten englischen Version, Spiel und Anleitung bald auch in deutsch geben.

Und die Moral von der Geschichte? Spirit of Adventure ist von schlechten Eltern nicht! Oder wie Onkel Churchill gesagt hätte: A Hit ist born. (jn)