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Jedem Ministerium sein Computerspiel: Während das Umweltressort kürzlich "Das Schmutzige Erbe" beklagte, schiebt der Wirtschaftsminister die Berufsanfänger hier in eine futuristische Wolkenstadt ab...

Für nur zehn Märker kann man sich als frischgebackener Schulabgänger zur Jobsuche in das Jahr 2158 beamen lassen – hier geht‘s dann per Shuttle in eine der schwebenden Sky-Cities, wo man sich simulativ als Arbeitsloser der Zukunft nach einem Wirkungskreis umsehen darf.

Der Weg aus der Erwerblosigkeit konzentriert sich voll aufs Wesentliche. Und was wesentlich ist, läßt sich an der beklickbaren Iconleiste am unteren Bildrand ablesen: Geld und Erfolg! Auszlig;erdem sind Simulationszeit und -datern abrufbar, man kann die verbleibende Spieldauer (anfangs drei Monate) erfragen und erhält Infos, die laut Anleitung "für die Ausbildung fit machen" sollen.

Solcherart vorbereitet, erkundet man dann im Stil des Bausparabenteuers "Vision" zunächst sein neues Zuhause, das selbstredend mit einem Teleporter und Compis samt Datenbank ausgestattet ist.

Wer bei seine Erkundungen auf gesprächige Charaktere trifft, darf im Multiple-choice-Verfahren mit ihnen plaudern, und (nur) wer brav zur Berufsberatung geht, fleißig in Kursen oder Praktika büffelt und sich auch für diverse Aushilfsjobs nicht zu schade ist, kann es zu etwas bringen; sprich, einen Ausbildungsplatz ergattern. Wohl leider gar nicht so unrealistisch, das Teil...

Man darf sich hier also eingehend über die verschiedenen Berufe und Sparten informieren, Bewerbungen schreiben und Auswahltests absolvieren. Zwischendurch gibt‘s auch Gelegenheiten für Smalltalk im Fitneß-Studio, in der Vitamin-Bar oder beim Rendezvous im Restaurant; trotzdem spielt sich das Lehrstück eher langweilig.

Aber bitte, mit der Zeit erhöht sich ja nicht nur die Anzahl der im Teleporter verfügbaren Ziele, sondern auch die Kohle auf dem Konto. Der Gesamterfolg wird in Prozenten angegeben, und sobald man eine vertraglich abgesicherte Lehrstelle gefunden hat, ist die Sache trotzdem noch nicht ganz ausgestanden: Wer jetzt noch erfolgreich einen Computervirus ausschalten kann, hat es gar zum Ehrenbürger von Sky-City gebracht.

Die Ehe ist wie gesagt von eher zweifelhaften Natur, auch wenn die Stadt sich in ordentlicher, jedoch völlig unanimierter Grafik präsentiert. Auch der leicht synthetische Mainstream-Sound ist nicht weiter störend, bloß hätte Digi-Sprache die vielen erforderlichen Gespräche sicher aufgelockert.

Steuern läßt sich das Programm gut, doch die Load/Save-Option verweigerte beim Testmuster ihren Dienst, zudem sind gelegentliche Programmabstürze zu vermelden.

In der Summe überläßt man den Kampf um den Broterwerb also trotz des günstigen Preises lieber der Realität – da sind die Gespräche nicht ganz so vorhersehbar, man muß nicht gar so viel trockenen Stoff lesen, und der Lohn der Mühe wird in echter Kohle ausbezahlt! (ms)