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Wegen Mängel im Design rasten Flairs Raufsicht-Boliden am PC ins Abseits, und auch am Amiga läuft der Motor nicht rund: Die AGA-Optik ist toll, während die Standard-Version da Achsbruch erleidet - und das Gameplay in beiden Fassungen nicht recht auf Touren Kommt.

Wie soll es ein Rennspiel mit Konkurrenten wie "Super Skidmarks" oder "All Terrain Racing" aufnehmen, wenn damit nicht gegen Mitspieler oder wenigstens CPU-Fahrzeuge gerast werden darf?

Der schiere Kampf gegen die Uhr mag ja der Rallye-Relaität entsprechen, motivieren kann er nur begrenzt - schon weil die Karre hier wegen schlampiger Programmierung des öfteren nicht beschleunigen mag und dann auch noch auf freien Wildbahn steckenbleibt.

Auch sonst fehlt es an Feinschliff, etwa indem Musik nur anstatt der Sound-FX angeboten wird. Zu letzteren zählt aber auch die Sprachausgabe und mithin die warnende Stimme des Kopiloten; wer also die Musikbegleitung wählt, ist bei Kurven und Gefahren allein auf eingeblendete Pfeile angewiesen, die beim gebotenen Tempo ebenso oft übersehen werden wie die Sammelextras (u.a. Benzinkanister und Reparaturkits).

Weitere Punkte verliert die Handhabung wegen der lästigen Handbuchabfrage und dem indiskutablen Diskhandling, das selbst mit Zweitfloppy laufend nach Diskettenwechseln verlangt.

Von der Festplatte spielt es sich zwar flüssig, doch ist da wiederum die Installations-Beschreibung lückenhaft: Daß nach dem Kopieren der Disks eine Batchdatei mit DOS-Zuweisungen (Assigns) angelegt werden sollte und Besitzer eines AGA-Amigas mit 2 MB im Bootmenü sämtliche Laufwerke bis auf die HD-Partition abschalten und ohne Startup-Sequence booten bzw. dann per "Execute"-Befehl die Batchdatei starten müssen, steht nirgendwo in der Anleitung.

Derlei Mängel sind um so ärgerlicher, als Rally Championships durchaus auch gute Seiten hat. So bietet der Shop neben sechs flotten Karossen wie Ford Escort Cosworth oder Porsche RS auch Slicks, Regenreifen und weiteres Zubehör feil, man ist für die sehr unterschiedlichen Strecken also stets bestens gerüstet.

Gefallen kann grundsätzlich auch die Steuerung, welche zwischen Automatik und Schaltung sowie Tastatur, Stick oder CD32- bzw. Zwei-Button-Pad unterscheidet. Ähnliches gilt für das umfangreiche Optionsmenü mit den Modi "Übung", "Einzelrennen" und Komplett-WM sowie die soft scrollende und detailreiche AGA-Optik mit ihren netten Fade- und Zoom-Effekten.

Standard Amigos müssen dagegen mit einem karg animierten Wägelchen über farblose Eise-, Dschungel- und Wüsten-Pisten ruckeln, von den Render-Zwischenbildern und feinen Grafik-Effekten der AGA-Version (Schneegestöber, Scheinwerferkegel bei Nachtfahrten etc.) ist hier wenig übriggeblieben.

Fazit: Ab einem 1200er kommt zumindest kurzfristig Rallye-Feeling auf, darunter bleibt die Garage besser zu! (rl)