Klondike & Demon logo

Wer sich die langen Winternäche gerne mit Patience verkürzt, kann das abgegriffene Deck nun getrost dem Sondermüll überantworten - für nur 20 Märker läßt sich auch die "Freundin" als Kartengeber einspannen.

Zugegeben, man muß nur mal in den PD-Pool abtauchen, um zu wissen, daß diese Idee alles andere als neu ist. Jedoch stehen den Solo-Kartlern hier für wenig Geld recht viele Varianten zur Verfügung: Klondike bietet drei Spielmodi, Demon kann mit vier Alleinunterhaltern aufwarten – darunter auch das klassische Solitair, wie man es aus "Windows"-DOSen kennt.

Technisch darf man sich bei dem bescheidenen Anschaffungspreis freilich auch nur eine bescheidene Ausstattung erwarten; etwa einen Bildschirmhintergrund im so ziemlich häßlich Grün, das sich ein farbenblinder Grafiker einfallen lassen kann.

Andererseits bieten die Karten selbst eine Menge Abwechslung. So lassen sich länderspezifische Designs (also z.B. die Buchstaben) von französisch über englisch bis zu deutsch bestimmen, und für Personenkarten sowie die Kartenrücken liegen ebenfalls massenhaft Grafiksätze vor.

Ja, selbst so originelle Compigambler-Layouts wie Blätter im Look von "Zool" oder "Lemmings" können angewählt werden. Gerade letztere sind sehr pfiffig geraten, gibt es hier doch u.a. schnuckelige Lemming-Ladies in kessen Dessous zu sehen bzw. passende Sound-FX zu hören: Sieger verwöhnen die kleinen Wuschköppe mit ihrem Schlachtruf "Yippieh!" während Verlierer mit einem herzzerreißenden "Oh no!" getröstet werden.

Sämtliche Grafik- und Soundfiles lassen sich zudem vom User um eigene Sets erweitern, die übrigens auch vereinzelt im Internet herumschwirren. Daß beide Spiele auf die gleichen Daten zurückgreifen und sich somit qualitativ nicht voneinander unterscheiden, ist ebenso selbstverständlich, wie es die hüben wie drüben recht komfortable Mausbedienung sein sollte.

Dazu kommen eine englische Onlinehilfe sowie eine deutsche Anleitung auf Disk. Von hier aus können die Programme auch direkt gestartet werden, gleichwohl wurde an eine Routine zur Festplatteninstallation gedacht. Mit Wartezeiten während des Spiels ist wegen der simplen Machart aber so oder so nicht zu rechnen.

Ärgerlich fanden wir hingegen, daß zwar während der Installation ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß es sich hier um die Vollversion handelt, in der Onlinehilfe aber noch Sharewarehinweise untergebracht sind. Man sollte sich daher keinesfalls an die Aufforderung halten, das Progi weiterzukopieren, um nicht ungewollt zum Raubkopierer zu werden.

Fazit: Ein neuer Meilenstein steht uns Amigos mit diesem Game wohl kaum bevor, aber doch ein netter Zeitvertreib mit teils recht witzigen Karten. Und mehr kann man für 20 Mäuse ja auch kaum erwarten, oder? Falls doch, dann seht Euch eben erst mal die noch preiswertere Sharewareversion an, zu haben ist sie bei: Nordlicht EDV-Service, Alter Fischerspfad 10, 26506 Norden. (ole)