Worthy logo

Ein grimmiger Tunichtgut namens Malek entwendet einen heiligen Mega-Diamanten. Also, was tun: Laufstiefel schnüren? Wumme klarmachen? Weder noch: Hirn an und volle Konzentration auf diesen spielenswerten Actionpuzzler!

Held der kunterbunt gezeichneten Draufsicht-Kulissen ist ein kleiner Kerl namens Aldo. In 40 Labyrinthen soll Aldo Diamanten-Splitter sammeln, den Ausgang erreichen und am Ende den Mega-Diamanten wiederbeschaffen.

Aldo folgt per Cursortasten, Joystick oder Controller ausgeübten Steuerkommandos sehr präzise. Gut so, denn die Labyrinthe stecken voller Gefahren und Herausforderungen. Kontakt mit fiesen Stachelfallen endet sofort tödlich. Was Pfeilfallen anrichten, bedarf wohl keiner nährenden Beschreibung. Ebenfalls keine Unbekannte, jedenfalls nicht für den erfahrenen Gamer: Versperrte Tore geben den Weg erst frei, sobald Aldo den zugehörigen Schalter gefunden, erreicht und per Aktionstaste aktiviert hat.

Das alles gemahnt an Ataris Arcade-klassiker "Gauntlet", bloß dass sich "Worthy" das Scrolling spart und stattdessen jedes Labyrinth komplett auf dem Bildschirm darstellt. Was wiederum an "Pac-Man" und "Bomberman" erinnert.

Weitere Ähnlichkeit: Monster in dreierlei Ausprägungen behindern die Suche nach Diamantsplittern. Die roten und blauen "Blobs" (ja, die heißen wirklich so!) halten zunächst ihre Position. Aber wehe, Aldo kreuzt ihr Sichtfeld; dann schalten sie sofort vom Patrouillen- in den Verfolgermodus, und der Spielablauf legt enorm an Tempo zu – bei blauen Blobs noch mehr als bei roten.

Grüne Blobs gesellen sich erst im späteren Spielverlauf hinzu. Sie spucken in Aldos Richtung, sobald der ihr Sichtfeld entert. Kontakt mit dem Auswurf hat tödliche Folgen für Aldo und vermag rote und blaue Blobs zu betäuben, was zahlreichen Puzzles als Basis dient.

Tja, und mehr steckt kaum drin in der Schöpfung von Designer John Tsakiris, Programmierer Alex Brown und Musiker Simone Bernacchia; auch technisch nicht. Die Figuren sind winzig klein und minimal animiert. Die 32-Farben-Kulissen in PAL-Auflösung von 320 x 256 Bildpunkten fefallen durch pointierte Details und eine ästhetische Farbwahl, aber wiederholen sich und zeigen wenig, was in annähernd vergleichbare Qualität nicht auch auf einem Sinclair ZX Spectrum vorstellbar wäre.

Immerhin, das wirkt alles sehr rund und poliert, und – es reicht aus! Die ersten paar Labyrinthe spornen mit schnellen Erfolgserlebnissen zum Weiterspielen an, und je später das Spiel, desto mehr lässt das kluge Leveldesign die grauen Zellen heißlaufen. "Worthy" motiviert immer wird zu "nur noch diesem einen Versuch". Prima. (rl)