WM für Absteiger

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Auch wenn allmählich schon der Weihnachtsmann seine Rentiere sattelt, die sommerliche Fußball-WM wirft immer noch digitale Schatten. Einer der finstersten davon ist diese traurige Bescherung von B.U.B. Software!

Dabei scheint zunächst alles in schönster Ordnung zu sein: Aus satten 100 Teams (darunter Exoten wie Vietnam oder Somalia) kann man sich eine WM-Endrunde mit 24 oder eine Liga mit 16 Teilnehmern zusammenbasteln. Die Wahl des Balles, der Platzart und der Wetterverhältnisse übernimmt auf Wunsch Kollege Zufall, nur um die Matchdauer und Screen größe muß man sich immer selber kümmern.

Neben einer kleinen Spielstatistik und der Liste der besten Torjäger gibt es einen Editor, mit dem sich das Trikotdesign, die Namen und alle 17 Charakterwerte jedes einzelnen Kickers beliebig abändern lassen. Auf diese Weise kann man etwa spaßeshalber die japanische Equipe durch einen spurt-starken Zweieinhalbmeter-Riesen verstärken, bei dessen bloßem Anblick jeder Gegner in Tränen ausbricht...

Das tut allerdings auch der Spieler, sobald der Anpfiff erfolgt ist: Aus der Vogelperspektive sieht er Grafikfehler am oberen Bildrand und darunter extrem klobige Sprites, die derart mitleiderregend über den multidirektional ruckelnden Rasenausschnitt stolpern, daß man unwillkürlich ins Taschentuch schnieft.

Was sich der Keeper bei seinen schrägen Aktionen denkt (und warum er aussieht wie eine überfahrene Kröte mit Rückennummer), war beim besten Willen nicht herauszufinden, und die mäßige Stickszenario schon fast wie ein Geniestreich. Zu hören sind bloß ein paar schlappe Sound-FX und für die fehlende Musik sorgt man am besten selbst – indem man auf diesen Müll pfeift! (st)