Bereits 1987 veröffentlichte das amerikanische Final Frontier-Label eine Simulation gleichen Namens, sie diente den Bochumern als Gerüst für ihre aufgepeppte Version am technischen Stand des Jahres 1992. Vor einigen Monaten erschien das Game für den PC, sozusagen als Abschiedsgruß (Starbyte existiert in der bekannten Form nicht mehr) dürfen nun auch die Amiga-Manager am NASA Schreibtisch Platz nehmen.
Die Aufgabe besteht darin, innerhalb von 75 Tagen eine geballte Ladung Hi-Tec in den Weltraum zu befördern, dort zu einer Forschungsstation zusammenschrauben und anschließend dafür zu sorgen, daß die astronomischen Unkosten wieder hereinkommen.
Die zur Verfügung stehenden Mittel sind angesichts solchen Projekts geradezu lachhaft: 3 Milliarden Dollar Startkapital, vier Shuttles, dazu diverse Piloten, Mechaniker und Ingenieure.
Die vielen Menüs mit noch mehr Funktionen berücksichtigen dabei so ziemlich jede Kleinigkeit des real existierenden NASA-Managements, vor allem, was die Kosten und die Dauer der einzelnen Aktionen angeht.
So müssen die Shuttles gegen horrendes Entgelt geleast werden, das Personal will pralle Lohntüten sehen, ja selbst das Landen auf den verschiedenen Flugplätzen wird nur gegen bare Münze genehmigt. Zu allem überfluß verzögern sich die Bauarbeiten oft und gern aus allen möglichen Gründen.
Hat man es aber doch geschafft, genügend Edelmetall ins All zu karren, müssen die Einzelteile noch von Hand in einer Mini-Actionsequenz montiert werden.
Sobald alle Forschungs- und Wohnmodule installiert sind, ziehen Wissenschaftler in die Blechdosen ein und fahnden fleißig nach neuen Materialien, die sich später auf der Erde gewinnbringend verscherbeln lassen. Für die nötige Realitätsnähe sorgen dabei immer wieder menschliche und technische Pannen. Ziemlich reibungslos klappt hingegen die Handhabung, via Maus klickt man sich von der Kontrollstation zu allen Untermenüs und Statistikscreens. Etwas umständlich ist nur die HD-Installation, zudem war unser Testmuster ein Montags-Shuttle, das erst von der vierten ausprobierten Amiga-Startrampe (2000er mit 3MB RAM) abhob.
Über Verständnisprobleme können wir aber trotz der komplexen Materie nicht klagen, schließlich sind die Texte am Bildschirm ebenso deutsch wie im ausführlichen Handbuch.
Die Grafik ist von ähnlicher Güte wie am PC, bloß die digitalisierten Zwischenbilder von Start und Landung der Shuttles sind etwas gröber und benötigen eine gewisse Nachladezeit. Die Backgroundmusik hat sogar leicht zugelegt und klingt nun noch eine Spur dynamischer, die FX sind dafür in den undendlichen Weiten des Alls verschwunden.
Am Spielspaß hat sich dadurch jedoch nichts geändert - Solo-Simulanten, die später mal die NASA-Karriereleiter hinauffallen wollen, finden in Space Max einen vernünftigen Sparringpartner. (pb)