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Ein neues Starbyte-Game, das kann doch nur eine Wirtschaftssimulation sein! Denkste, die rührigen Mannen aus dem Ruhrpott hatten sich ein weit höheres Ziel gesteckt - ihr Seelenkristall sollte nicht weniger als das ultimative Textadventure werden...

Nämlich aus schottischem: Der junge Engländer Dave Parker darf seinen ersten Urlaub ohne Eltern in einem vermeintlich gefahrlosen Einöd-Dorf im schottischen Hochland verbringen. Papa und Mama Parker konnten schließlich nicht damit rechnen, daß es ihren Sprößling in eine magische Parallelwelt verschlagen würde, kaum daß er ein bißchen im Dorfteich herumschwimmt!

Ein Glück für Davy, daß diese Zweitrealität neben dem üblichen Fantasy-Zubehör (Einhörner, Orks, usw.) auch mit einer Version des Hinterwäldler-Kaffs aufwarten kann. Hier verrät ihm der örtliche Alchimist, wie es wieder Richtung Heimat geht: einfach mal eben den bösen Elfenkönig meucheln...

Freilich, für das ultimative Textadventure ist die Story ein bißchen dünn, aber es gibt Unmengen von teilweise recht witzigem Text; außerdem werden dem Knobler nicht gleich zu Anfang ganz harte Knüppel zwischen die Beine geworfen. Optisch wirkt's da schon zwiespältiger:

Der Screenmaske und dem Eingabefeld (schön trist grau in grau) stehen recht kleine, aber sehr bunte und detaillierte Bildchen gegenüber - jeder Raum hat sein eigenes, und zu besonderen Anlässen gibt es noch ein hübsches Extra-Picture.

Über die Handhabung kann man sich hingegen kaum beschweren, denn nach kurzer Eingewöhnung läßt sich das gesamte Game sehr flott mit Maus und Menüs steuern. Wem das nicht paßt, der darf aber auch die Grafiken beklicken oder zum keyboard greifen, um sich mit der bequemen Tastaturbelegung ("z" für "ziehe" usw.) ins Abenteuer zu stürzen.

Nur die reinen Tipp-Enthusiasten müssen wir überraschenderweise enttäuschen; sie haben zumindest hier und heute "ausgespielt".

Ein besonders Extralob verdienen schließlich die 30 kontinuierlich ablaufenden Soundtracks, welche stets der jeweiligen Lage angepaßt sind. Ertönt z.B. anfänglich noch neuzeitliche Disco-Musi, bekommt man nach Davys "Weltensturz" mittelalterliche Gaukler-Weisen zu hören.

Um nochmal auf den Anfang zurückzukommen: "ultimativ" ist Soul Crystal nun wirklich in keiner Hinsicht, aber doch ein liebevoll gestricktes und durchdachtes Abenteuer, dessen konventionelle Story noch allerhand Überraschungen bereithält. Und wer seine Überraschungen am liebsten vor dem Monitor und noch lieber in deutsch erlebt, der darf hier bedenkenlos zuschlagen!