Handel und Wandel in einer fernen Welt

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Geschäftemacher haben Hochkonjunktur! Nein, nicht was Ihr denkt, gemeint sind vielmehr Handelsspiele, die sich ja zur Zeit größter Beliebtheit erfreuen. Und was des Käufers Wunsch ist, ist natürlich den Softwarehäusern Befehl...

Second World von Magic Bytes ist ein strategisches Handelsspiel, genauso wie "Hanse", "Fugger" und Konsorten – nur mit dem Unterschied, daß es nicht im finsteren Mittelalter, sondern in ferner Zukunft spielt:

Im Jahre entdecken Wissenschaftler einen Planeten, auf dem menschliches Leben möglich zu sein scheint. Er wird erforscht und anschließend auch tatsächlich besiedelt, aber wie es das Unglück haben will, bricht im Jahre 2030 dann der Kontakt zu Mutter Erde ab...

Die Aufgabe des Spielers ist es, das Schicksal der Menschen auf dieser Second World in die Hand zu nehmen, sie gut zu regieren und vor feindlichen Angriffen zu beschützen.

Bis zu vier Mitspieler können mit Waren handeln und Häuser, Fabriken, Krankenhäuser oder Lagerhallen errichten. Das Häuslebauen kostet zwar Geld, bringt am Ende des Jahres aber auch gut Kohle aufs Konto. Wer genügend davon hat, kann weitere Grundstücke kaufen und sie ebenfalls bebauen.

Bevor man sich ins Immobiliengeschäft stürzt, sollte man aber auf der Karte überprüfen, wieviel das entsprechende Gebiet wert ist, insbesondere welche Ernteerträge es abwirft.

Wenn die Nachbarn Ärger machen, kann man mit seiner Armee mal ordentlich auf den Putz hauen – da toben ab und zu ganz schön heiße Schlachten auf dem Screen! (Vorausgesetzt natürlich, daß auch genügend Streitkräfte mitmischen). Ich würde aber trotzdem dazu raten, Kriege möglichst zu vermeiden, denn dabei geht oft auch ein Teil der Zivilbevölkerung hops, und die zahlt schließlich kräftig Steuern!

Wer seinen Gegenspielern unbedingt Böses antun will, sollte doch stattdessen einfach einen Agenten zu einer kleine Sabotageaktion losschicken...

Kurzum: Second World ist ordentliche Handelsspiel-Unterhaltung und braucht sich hinter der renommierten Konkurrenz nicht zu verstecken. Positiv fielen beim Test die einfache Maussteuerung und die übersichtliche Bildschirmdarstelling auf. Auch der Sound wußte zu gefallen, was ja gerade in diesem Spiel-Genre schon fast Seltenheitswert hat.

Weniger schön sind die schlichte Grafik und die andauernde Diskettenwechselei; wer nur ein Laufwerk hat, mußn da einiges über sich ergehen lassen. Ansonsten ist Second World aber ein absolut brauchbares Strategiespiel, wenn die bescheidene Grafik und die miese Handhabung (bei einem Laufwerk) nicht wären, hätte es ohne weiteres zu einem Hit gereicht! (C. Borgmeier)