Voll ins Abseits

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Wenn es eine Preis für das schlechteste Soccer-Spiel gäbe, dann hätte dieses Game ihn schon gewonnen - da bliebe der Konkurrenz nicht die Spur einer Chance! Ja, eigentlich wäre es schon legitim, für solche Tests Schmerzensgeld zu verlangen...

ProSoccer besteht aus einem Manager- und einem Actionteil, wobei einer so mißlungen ist wie der andere. Im Managerteil darf man in unglaublich langweiligen Zahlenmenüs Spieler einkaufen und verkaufen, einwechseln und auswechseln. Das geht alles quälend langsam vonstatten - um vom obersten Team bis zum Exitfeld zu gelangen, ist der Cursor sage und schreibe 13 Sekunden unterwegs (handgestoppt!).

Für den Actionteil gilt dasselbe Grün: Nicht genug damit, daß die lächerlich gezeichneten Sprites völlig konfus über's Spielfeld rennen, man darf sich auch noch mit einer zähen Joystick-Steuerung und einem (negativ-) rekordverdächtigen Ruckelscrolling herumplagen.

Dafür ist es kinderleicht, ein Tor zu erzielen: Der Ball muß dazu nicht einmal die Torlinie überqueren, es genügt, wenn er sie bloß berührt!

Egal ob Grafik, Sound oder Handhabung, bei ProSoccer 2190 ist einfach alles in die Hose gegangen. Auf die Feinheiten dieser als Computerspiel getarnten Real-Satire näher einzugehen, hieße dein schauerlichen Machwerk zuviel der der Ehre anzutun. Begnügen wir uns mit der Feststellung, daß die (offensichtlich zu Recht) unbekannte Company Vulture Publishing hier der englischen Programmierkunst ein trauriges Armutszeugnis ausgestellt hat.

ProSoccer 2190 kann man nur eingeschworenen Fußballhassern empfehlen - die werden sich vor Schadenfreude kaum halten können! (C. Borgmeier)