Police Quest 3: The Kindred logo

Die Serientäter von Sierra präsentieren das neueste Adventure es Ex-Polizisten Jim Walls nun auch am Amiga: Der PC-Fall liegt erst ein halbes Jahr zurück, die Spur ist also noch frisch - aber ist sie auch heiß?

Sonny Bonds, der allseits bekannte Master-Cop aus den zwei vorangegangenen Teilen der Reihe, steht mal wieder im Mittelpunkt unerhörter Dramatik, denn die braven Bürger Lyttons werden gleich reihenweise und auf geschmackloseste Art dahingeschlitzt!

Tja, hätte Sonny uns gefragt, wir hätten ihm ohne weiteres einen gewissen Schorsch als Tatverdächtigen präsentieren können...

Aber wir greifen vor, zunächst ist der zum Sergeant beförderte Streifenpolizist noch mit gewöhnlichem Alltagskram befaßt; Exhibionisten, Autobahnraser (wie unser Peter) oder alkoholisierte Steuersünder sind die Feinde im Papierkrieg, Formulare müssen ausgefüllt und Führerscheinnummern über den Polizeicomputer abgefragt werden.

Das bleibt aber nicht lange so, wird Frau Bonds doch plötzlich und unerwartet von üblen Messerstechern überfallen. Deshalb versetzt man Sonny zur Mordkommission, dabei ist seine Angetraute doch gar nicht ganz tot. Na, wenn interessiert es, ist hier das Leben doch wesentlich spannender! Die nächsten Opfer haben nämlich weniger Glück, und schon bald stehen Held und Spieler mit beiden Beinen in einem handfesten Kriminalfall mit all seinen (ziemlich harten) Rätselnüssen.

Wie von den Vorgängern gewohnt und vom Covertext versprochen, bekommt man es allüberall mit "echten amerikanischen Polizeiprozeduren" zu tun: Wer z.B. Verdächtige festnimmt, ohne sie dabei über ihre Rechte zu belehren, hat schon mal schlechte Karten.

Ob das nun wirklich realistisch ist, möchten wir mit Blick auf die jüngsten Rassenunruhen und den zugrundeliegenden Polizisten-Freispruch allerdings dahingestellt sein lassen. Was wir jedoch keinesfalls einfach so stehen lassen können, das sind die Grafiken - am PC sieht das Game um Klassen besser aus! Immerhin sind die Animationen nach wie vor schön, verdanken wir sie doch digitalisierten und später nachgezeichneten Schauspielern. Ja, die Figuren agieren sogar relativ flott, was man vom Spielablauf an sich leider nicht behaupten kann.

Jedenfalls denn nicht, wenn unter der Haube des Rechners nicht Festplatte und Turbokarte werkeln; unsere nachstehende Bewertung bezieht sich daher keinesfalls auf "08/15-Amigas", wo die Nachladezeiten schier endlos sind.

Die Soundbegleitung hat sich nur das Prädikat "erträglich" verdient, da beißt auch die Musik des Starkomponisten Jan Hammer keinen Faden ab.

Wie anders die durchdachte Steuerung: Dank diverser Icons und eines je nach Tätigkeit veränderten Cursors kommt man mit der Maus in der Hand sehr bequem durchs Verbrecher-Land. Wer also über das erforderliche Equipment verfügt, darf sich getrost dem Bruder des Erzschurken Jesse Baines entgegenstellen - Polizisten mit Normal-Amigas sollten um den Realo-Brutalo lieber einen Bogen machen! (jn)