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Nach dem recht erfolgreichen "Wall Street Wizard" hat sich das junge deutsche Softwarehaus Lifetimes nun erneut an einer Wirtschaftssimulation versucht. Wie bei Starbytes "Transworld" geht es dabei um die geheimnisvolle Welt des Speditionsgeschäfts.

Statt sich im hektischen Börsenrummel zurechtzufinden, soll man diesmal also die Kapitäne der Landstraße dirigieren. Bis zu sechs Spieler (fehlende ersetzt der Amiga) können sich an dem Versuch beteiligen, den Transport-markt in Europa zu beherrschen.

Im Anfängsmenü lassen sich verschiedene Optionen, wie Schwierigkeitsgrad, Niederlassungsort, Wettereinfluß, Anfangskapital etc. einstellen. Ist soweit alles klar, darf man auf dem Chefsessel Platz nehmen, der sich in einem relativ schmucklosen Büro befindet.

Als erstes muß natürlich mal ein fahrbarer Untersatz her; am besten nimmt man da nicht irgendeinen Billig-Truck, sondern stellt sich sein Wunschmobil aus Führerhaus, Motor, Fahrwerk und Auflieger selbst zusammen. Das kostet zwar eine Stange, aber dafür braucht man sich z.B. mit einem besonders leisen Lkw auch nicht um das Nachtfahrverbot in Österreich zu kümmern.

Dann befinden sich im Büro noch ein Aktenschrank, eine Ablage für die Aufträge, der Firmencomputer und ein Funkgerät. Mit letzterem erteilt man seinen Fahrern Anordnungen: wohin sie fahren sollen, wo sie tanken sollen, wann sie schlafen sollen usw..

Daraus läßt sich schon erkennen, daß hier viel Wert auf Realismus gelegt wurde - sowohl die Fahrer als auch der Boß (also man selbst) müssen bestimmte Ruhezeiten einhalten, um nicht binnen kürzester Zeit im Krankenhaus zu landen.

Neben dem eigenen Arbeitsplatz kann man noch weiter Örtlichkeiten aufsuchen: die Bank, das Gericht, ein Detektivbüro (übernimmt Aufträge aller Art, von der Bestechung eines Richters bis zur Verprügelung eines Konkurrenten) und schließlich den Flughafen.

Gesteuert wird mit Maus und Tastatur, wobei die ganze Handhabung einfach und unkompliziert ist. Nicht gerade überwältigend sind dagegen die (wenigen) Grafiken und der kaum vorhandene Sound. Bei mindestens 1 MB Speicher werden längere Nachladezeiten vermieden, und man kann auf weitere Optionen, wie eine Europa-karte samt Lkw-Standorten zurückgreifen.

Wer nur 512K Speicher besitzt, sollte auf alle Fälle die gesamte Peripherie abhängen. Natürlich können Spielstände abgesaved werden, und eine Wahl zum "Trucker des Monats" (Highscoretabelle) ist ebenfalls möglich. Das Spiel und die 72seitige Anleitung sind in leichtverständlichem Deutsch. Simulationsfans, die was für richtig große Autos übrighaben, können also unbesorgt mal bei On the Road reinschauen! (wh)