Die Karawane der siebten Dynastie logo

Zur Sicherheit noch mal ein prüfender Blick auf den Kalender: Ja, wir schreiben wirklich 1994, und dies ist wirklich ein Text-/Grafikadventure - exakt so, wie man es von Früher kennt!

Obwohl das Abenteuer von Spacecom über den Sharewarehandel vertrieben wird, mußten wir diesem Ausnahmephänomen aus nostalgischen Gründen einfach einen "richtigen" Test widmen. Dafür spricht auch seine erstaunliche Komplexität, während man sich von der Präsentation am besten gar nichts erwartet: 40 eher schlichte Alibi-Bildchen lokkern die Textwüste auf, gesteuert wird komplett per Tastatur, und den "Begleitsound" hat man auf eine Extra-CD gepackt, welche der Vollversion des Games beiliegt.

Man schlüpft hier in den Kaftan des Wüstensohnes Urk Tar, der für sein Völkchen eine neue Heimat sucht - als Finderlohn winkt die Ernennung zum Scheich. Nacheinander sind fünf Welten zu durchqueren: die Wüste, das Kaugummiland, die "Casa Extasa", ein Jahrmarkt und das Bananenland.

Mit Hilfe des Parsers, der 110 Verben (plus 450 Synonyme) versteht, wandert man durch die Gegend, untersucht alle Lokalitäten, quatscht die Leute an und versucht, den nur vier Gegenstände fassenden Rucksack sinnvoll zu füllen. Jede Handlung wird vom Rechner mit einer witzigen Reaktion quittiert - darüber sollte man das Abspeichern nicht vergessen, denn wegen der vielen Abgründe, Räuber und wilden Tiere kann jeder falsche Schritt der letzte sein.

Die in epischer Breite erzählte Geschichte hat eine stimmige Atmosphäre und spannende Rätsel zu bieten, doch wer nicht zu den altgedienten Textabenteurern gehört, dürfte trotzdem einen Kulturschock erleiden. Aber zum Reinschnuppern gibt es ja die preiswerte Sharewareversion. (md)