Digitaler Schlangenbiss

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Dumpfe Trommelmusik ertönt, ein bezauberndes Mädchen baumelt hilflos über dem Suppentopf eines gefräßigen Kannibalenstamms - doch oh weh, ihr Herzallerliebster ist am anderen Ende des Dschungels. Eine ergreifende Szenerie, eine dramatische Situation... und eins der schlechtesten Games aller Zeiten!

Was sich als Hintergrundstory noch ganz nett liest, erweist sich am Screen als Geschicklichkeitstest der primitivsten Sorte. Das Beste an diesem Trauerspiel der Billigsoftler Bye Back ist eindeutig der Trommelsound im Titelbild. Wer dennoch meint, daß er unbedingt auf den Feuerknopf drücken muß - bitte sehr.

Level 1: Unser Reserve-Tarzan muß von Liane zu Liane springen. Die Seile schwingen so träge hin und her, daß man schon vom Zuschauen schläfrig wird, dazu gibt es Horizontalruckling der Stärke 12.

Auf Stickkommando hüpft der Dschungelboy im Zeitlupentempo zur nächsten Liane, daneben springen ist fast unmöglich. Und wenn es doch mal passieren sollte, ist das auch kein Problem: mit dem nächsten der insgesamt sechs Leben darf man an derselben Stelle weiter hüpfen.

Level 2: Durch einen Fluß schwimmen und bissigen Krokodilen ausweichen. Man kann auch mit Messen nach ihnen werfen, aber wegen der verunglückten Kollisionsabfrage kaum erfolgreich. Es sei denn, die Biester sind schon fast auf Tuchfühlung.

Level 3 & 4: Es wird wieder gesprungen. Zunächst über Löwen und Nilpferde, im letzten Abschnitt dann über Kannibalen. Schließlich kommt man zum Kochtopf - nach etwa fünf Minuten Spielzeit!

Ehrlich, das Game ist unglaublich leicht, unglaublich schlecht (grauenhafte Grafik, grauenhafte Geräusche), ja, und überhaupt ganz unglaublich... (C. Borgmeier)