In the Dead of Night logo

Hat Trecision sich bei diesem Digi-Krimi nun von Agatha Christie oder dem Klassiker "Cruise For A Corpse" inspirieren lassen? Egal, es läuft so oder so auf dasselbe hinaus: ein Grafikadventure für Hobbydetektive.

Das Szenario könnte tatsächlich aus der Feder der geistigen Mutter von Hercule Poirot und Miss Marple stammen: Sam Sverosky, ein Sammler seltener Klunker, hat ein Auge auf den wertvollen Visnu-Edelstein geworfen, der sich im Besitz der Filmdiva Diana Stevens befindet. Kurzerhand läßt er den bei ihr eingeladenen Thriller-Autor Eric Wells kidnappen und schickt an dessen Stelle Tom Scool los, einen mit allen Kirschwassern gewaschenen Privatschnüffler.

Dieser soll in dem einsam gelegenen Bergchalet der Diva mit Hilfe eines Wahrheitsserums an die Safe-kombination und damit auch an das rare Juwel herankommen. Doch ausgerechnet jetzt gibt das Filmsternchen als Mordopfer seine endgültig letzte Vorstellung – und die vom Blitz getroffenen Seilbahn den Geist auf.

Während die illustre Gesellschaft im Haus der Diva auf den rettenden Helikopter wartet, macht sich Tom auf die Suche nach Mörder und Edelstein...

Dazu klappert er die optisch eher schlichten Locations ab, knackt kleine, genretypischen Rätselnüsse und befragt die acht Verdächtigen (die natürlich allesamt ein Mordmotiv haben) wahlweise auf englisch oder italienisch.

Brauchbare Items oder Beweismittel werden in den Inventory-Fächern am unteren Bildrand deponiert; hält man die rechte Maustaste gedrückt, erscheint die Leiste mit den Aktionsmöglichkeiten: "Öffnen", "Schließen", "Nehmen" oder "Benutzen". Steht dagegen ein Plauschen mit einem der Mitgefangenen an, genügt ein Klick auf den gewünschten Gesprächspartner. Neben dessen animierten Porträt erscheint dann eine Liste mit passenden Fragen für die einzelnen Personen oder zu deren Umgebung, die im Lauf der Ermittlungen immer umfangreicher wird. Außerdem lassen sich dem Gegenüber Kommentare zu den gefundenen Gegenständen entlocken.

Leider klingt das alles zehnmal spannender, als es sich tatsächlich spielt. Trotz der angenehm kurzen Nachladezeiten entwickelt sich die Geschichte nämlich immer zäher, je weiter sie voranschreitet: Ständig darf man die widerspenstigen Leutchen verhören, und sobald ein neuer Hinweis auftaucht, kann man mit der ganzen Fragerei wieder von vorne anfangen.

Um so sparsamer waren die Macher dafür bei den Animationen, während selbst die wenigen Musikstücke, Sound-FX und Sprachfetzen noch zuviel für empfindsame Ohren sind.

Schließlich ist auch der Preis von zwölf Steinchen für die drei Disketten nur auf den ersten Blick erfreulich niedrig, denn wer den Fall komplett lösen will, muß darüber hinaus für zehn US-Dollar in Italien die Voll-version ordern. Wer sich die Shareware-Ausgabe trotzdem mal ansehen will, wende sich an: Nordlicht EDV-Service, Alter Fischerpfad 10, 26506 Norden. (st)