Einfach höllisch?

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Der Name verspricht nicht zuviel: Nach dem feinen Rolli "Dungeons of Avalon II" präsentiert das Diskmagazin Amiga Fun nur höllisch heiße Luft in höllisch altbackener Aufmachung!

Die Werbung faselt von "unheimlicher Action" und "ungezügeltem Spielspaß", die Realität sieht aber leider etwas anders aus. Mit einem unförmigen Sprite, bei dem es sich angeblich um einen Fisch handelt, darf man insgesamt 50 aus der Vogelperspektive gezeigte Labyrinthe abgrasen.

Die darauf verteilten, blinkenden Klötzchen müssen alle überschwommen werden, dann öffnet sich der Gully zum nächsten Level. Im Interesse seiner fünf Fisch-Leben sollte man keinesfalls gegen nichtblinkende Klötzchen oder Begrenzungswände schwimmen, genauso tödlich sind Kollisionen mit den geisterhaften Gestalten, die noch im Digi-Aquarium herumtauchen.

Der Aufbau der einzelnen Level ist so schlicht wie das Spielprinzip, zudem wurde das Zeitlimit mehr als großzügig bemessen. Schwierig wird die Geschichte aber durch die Steuerung, da sämtliche Stick- oder Tastatur Kommandos erst nach einer kaum kalkulierbaren Verzögerung umgesetzt werden.

Außerdem verendet der schuppige Held gelegentlich aus nicht nachvollziehbaren Gründen - höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um die "unübersehbaren Fallen und Gemeinheiten" von denen die Kurz-Anleitung spricht.

Neben dem faden Gameplay scheint auch die in milden Grau,- Blau- und Braun-Tönen gehaltene Grafik aus den Gründerjahren zu stammen; die einzig positive überraschung ist die originelle Sprachausgabe, die man anstelle der belanglosen Musik anwählen kann. Und wer noch ein Viertelstündchen länger schlafen will, darf sogar auf einen Level-Editor zurückgreifen... (pb)