Only 9 carat

Gold of the Americas logo

REMEMBER imperialism? The concept that gave us Hong Kong, the Falkland Islands and the Commonwealth Games? Now you too can re-live the heady days before potatoes and stomp the British jackboot all over a lot of unsuspecting natives, way back in the times when pirates made their living of the ocean (some things never change).

Up to four people can play, representing France, Spain, England and Portugal – unused countries will be run by the computer at one of three expertise levels. Explore new territories, exploit new colonies, kill lots of natives – it’s all there.

Chose a random game or set the parameters to Historical for chronological accuracy. Simple to play but with lots of cunning strategy under the surface. Trade hot ashes for trees and build an empire on blood, toil, tears and sweat – preferably someone else’s.


Die neue Welt ist noch zu haben...

Gold of the Americas logo

Als Strategie-Fan bekommt man in letzter Zeit immer häufiger Nachhilfestunden in Geschichte aufgebrummt. Diesmal steht zur Abwechslung nicht Napoleon auf dem Stundenplan, sondern die Unterjochung und Ausbeutung der amerikanischen Urbevölkerung, äh, soll natutürlich heißen: die Kolonisierung Amerikas!

Die vier ursprünglich beteiligten Nationen (Spanien, Portugal, Frankreich und England) bilden denn auch die Spielparteien bei Gold of the Americas. Sofern deren Parts vom Computer übernommen werden, kann man ihre Spielstärke (in drei Stufen) einstellen.

Gespielt werden 30 Runden zu jeweils zehn Jahren, sprich von 1500 bis 1800 A.D. Anfangs ist man erst einmal damit beschäftigt, die ins Auge gefaßten Gebiete zu "entdecken", zu erforschen und schließlich zu besiedeln.

Allzulange bleibt man dabei aber nicht ungestört, dafür sorgen neben Indianern und Piraten vor allem die lieben Kollegen: Sobald die letzten weißen Flecken auf der Landkarte verschwunden sind, verwandelt sich das Ganze immer mehr in einem Verteilungskampf "jeder gegen jeden". Am Ende eines Jahrzehnts werden die ausgeführten bzw. erlittenen Aktionen ausgewertet, also wieviele Schiffe verloren/gesenkt, wieviele Raubzüge mit welchem Ergebnis ausgeührt wurden, erzielte Einnahmen etc..

Anschließend hat die miet Abstand unangenehmste Figur des Games ihren Auftritt – der königliche Steuereinnehmer. Dessen wahrhaft feudale Forderungen sind mit dem Ausdruck "Erdrosselungssteuer" nur unzureichend umschrieben! Wie gut, daß die Programmiere für solche Fälle einen Geheimfond eingebaut haben, der den Spieler oftmals vor der kompletten Verarmung bewahrt. Aber "Steuerhinterziehung" ist (wie im richtigen Leben auch) stets mit Vorsich zu genießen: Wer den Fiskus vergrätzt, muß damit rechnen, daß die Sendung von Truppen oder Schiffen drastisch gekürzt wird!

An Grafik ist zwar nicht übermäßig viel geboten, das Vorhandene ist dafür aber schön bunt. Der linke Teil des Screens zeigt die Landkarte mit den kolonisierten Gebieten, rechts ist die "Kommandozentrale & Kommunikationseinheit".

Gesteuert wirdt mit der Maus und nur mit der Maus; die Bedienung ist im Prinzip problemlos, hat aber ihre Tücken. Klickt man ein Icon an und verschiebt das angewählte Symbol auf dem direktesten Weg nach links zur Landkarte, passiert es leicht, daß dabei "überfahrene" Icons angesprochen werden.

Soundmäßig gibt‘s nicht allzu viel zu hören, beim Besitzwechsel oder Unabhängig-werden einer Kolonie ertönen jedes mal kure aber nette Musik-Häppchen.

Gold of the Americas ist ein hübsches, kleines Strategiespielchen, das eher durch geradlinigen Spielablauf denn durch übermäßige Komplexit:at besticht. Einge gute Empfehlung für Genre-Einsteiger, besonders wenn menschliche Spielpartner zur Hand sind – dann sind einige Stunden unterhaltsames Kolonial-Gerangel garantiert! ( wh)