Hier triumphiert die Masse über die Klasse: Zwar sieht man den gut 100 Minen ihre zehn Jahre am Buckel überdeutlich an, doch verbergen sich hinter dem Plural-S im Titel über 10.000 Suchgebiete - wenn das kein Weltrekord ist?
Zu verdanken ist er dem zeitlosen Spielprinzip, das immerhin schon zwei Fortsetzungen sowie, dank eines seinerzeit mitgelieferten Editors, ungezählte Levels der Marke Eigenbau (die teilweise als PD erhältlichen Abschnitte wurden aus aller Welt gesammelt) und damit ausreichend Stoff für diese ultimative Smaragdsuche erbracht hat.
Seit wir "Emerald Mine" vor über drei Jahren als Klassiker gewürdigt haben, hat sich demnach nichts Entscheidendes getan: Als erstes darf man hier das Bergwerk aussuchen, in dem man die Klunker sammeln will; danach wählt man eines von 16 Grafikdesigns aus - der Bergmann kann sich wie gewohnt als Männlein mit Baseballkappe präsentieren, er darf sich aber auch als Weihnachtsmann durch verschneite Levels knobeln oder als Pacman durch das Geröll beißn.
Musik findet sich zwar keine auf der CD, aber die Sound-FX sind in acht Variationen erhältlich, von denen sich allerdings nur wenige erkennbar vom ebenfalls vertretenen Ur-Krach unterscheiden. Steht schließlich noch fest, ob in einem Stollen für ein oder zwei Spieler geschürft werden soll, geht's vom Optionsmenü dirkt an die Arbeit. Sie besteht wie gehabt darin, unter Zeitdruck Steine, Gegner und andere Hindernisse aus dem Weg zu schaffen, um die zum Verlassen des jeweiligen Levels erforderliche Anzahl an Diamanten und Smaragden (engl. Emerald) einzusacken.
Der Vorteil der vielen Köche dieses Breis dürfte auf der Hand liegen: Dynamit, Felsen, Türen, Schlüssel, Käfer, Schmetterlinge oder die berühmten Yam-Yams und Chaser (in den verschiedenen Grafikstilen tauchen völlig verschieden gestaltete Feinde auf) sind derart reichhaltig und variantenreich vertreten, daß Abwechslung hier wirklich ganz groß geschrieben wird.
Um die Monster zu fangen oder abzumurksen und so an wichtige Gegenstände zu gelangen, sind also die unterschiedlichsten Taktiken gefragt. Der Nachteil eines von simpel bis nahezu unmöglich schwankenden Schwierigkeitsgrades besteht jedoch darin, daß man beim direkten Anwählen eines Abschitts nie geau weiß, was einen da erwartet...
Wir haben es hier also eher mit einer CD für Fans zu tun, die weder vor total überholter Präsentation noch vor kleinen Macken (z.B. muß man erst einen Rest auslösen, ehe man sich eine andere Mine aussuchen kann) zurückschrecken.
Sie werden mit 99 MB voller Knobelspaß pur beglückt - auf einer 39 Mark billigen Scheibe, die zudem auf einem CDTV oder gar einem Normal-Amiga mit CD-ROM läuft. (mm)