Dick oder Doof?

Dick Tracy: The Crime-solving Adventure logo

Als Comic-held machte der Detektiv im New York der 20er jahre noch eine stramme Figur, als Film-Held schon weniger. Und mit dem öden Titus-Shootical begann letztes Jahr der Anfang vom Ende.

Warum ist der Mann nicht in Rente gegangen, als sich herausstellte, daß ihm als Computer-Held keine große Karriere bevorstand? Warum mußte Disney Soft ihm und uns dieses spielerisch unergiebige Action-Adventure nur antun?

Keine Ahnung, jedenfalls bekommt Dick hier Überfälle und Morde per Funk zugewiesen, worauf er im Streifenwagen durch die von oben dargestellte Stadt düst, um am Tatort Zeugen oder Opfer zu befragen bzw. Spuren wie Fingerabdrücke und Harre zu sichern.

Zusätzlich darf er ein paar der überall herumkurvenden Gangsterautos stoppen (per Sirene und Rammangriff) und erhält dann durch ein kleines Verhör weitere Hinweise - gelegentlich ergibt sich auch eine Schieß & Run-Jagd über die Dächer bzw. durch die Kanalisation.

Wer endlich genug Beweise hat, macht seinen Täter dingfest, und alles geht mit dem nächsten Fall von vorne lost. Bis man halt irgendwann die Oberübler des Syndikats am Kragen hat.

Zunächst erinnert das alles ein wenig an "Hill Street Blues", doch bald schon erweist sich Dick als optionsarmer Langweiler. Im Gegensatz zu seinem PC-Pendant kann er zwar mit einer halbwegs griffigen Sticksteuerung aufwarten, aber Spaß macht hier allenfalls eine Runde durch die Ruckel-City, um Verkehrsunfälle zu verursachen.

Schon deswegen, weil ewige Nachladezeiten zu beklagen sind und die Optik aussieht wie "Godfather" am 64er. Einzig der nette Titelsound und die feinen FX samt englischer Sprachausgabe retten Mr. Tracy vor dem totalen Untergang. Tja, harte Zeiten für harte Männer! (jn)