Alle Macht dem Miethai?

Centerbase logo

Die meisten von uns kennen die Wohnungsmarkt ja nur aus der Mieterperspektive. Bei Relines futuristischer Wirstschaftssimulation hat man nun die Chance, sich die Geschichte mal von der anderen Seite anzusehen - ganz unverbindlich und auf rein digitaler Basis, versteht sich...

Ort der Handlung ist das Centerbase, so eine Art Wohnsilo-Skelett, das aus vier Sektoren besteht, die jeweils von einem Sektoren-manager verwaltet werden.

Zu Beginn sucht man sich eines von drei möglichen Spielzielen aus. Der Sieger muß entweder nach fünf Jahren mehr Miete haben als seine (menschlichen oder digitalen) Kollegen, mehr als die Hälfte aller Parzellen im Centerbase besitzen oder sämtliche Konkurrenten vertrieben haben. In jedem Fall landet man anschließend in seinem Büro, genauer gesagt, vor seinem Computerterminal über das alle wichtigen Aktionen gestartet werden.

Als erstes muß man natürlich mal Wohnraum geschaffen werden; das geschieht, indem man sich ein (sündteures!) Trägerteil zulegt, in das die einzelnen Etagen dann einfach eingehängt werden.

Bei den Wohnetagen hat man dann wiederum die Wahl zwischen schlichten, normalen, und Luxus-appartements,. Letztere sind zwar in der Anschaffung sehr teuer, bringen aber auch die höchsten Mieteinnahmen - logisch.

So, nun muß man sich darum kümmern, daß die Mieter auch immer ausreichend Wasser, Strom und Lebensmittel zur Verfügung haben. Das geschieht anfänglich in kleinen, ziemlich primitiv gemachten Actionsequenzen: Um etwa Lebensmittel zu ernten, fährt man mit einem Roboter über ein Gemüsefeld, wobei eigentlich nur darauf zu achten ist, daß der Ernte-Robbi nicht an einem Felsbrocken hängenbleibt. Später kann man derlei niedrige Arbeiten auch vollautomatisch erledigen lassen - aber dafür muß man sich erstmal den entsprechenden Super-Robbie leisten können!

Centerbase enthält noch eine ganze Menge weiterer Handlungsmöglichkeiten, z.B. kommt es gelegentlich zu Naturkatastrophen und Alienüberfallen, man kann an der Börse oder im Spielcasino sein Glück versuchen, andere Sektoren verwüsten, böse Gerüchte über die Konkurrenten in Umlauf bringen und etliches mehr.

Die Handhabung (Maus/Joystick) macht trotz der Vielfalt keinerlei Probleme, an anderen Stellen scheint das Game jedoch weniger gut durchdacht zu sein: Die Actionsequenzen sind samt und sonders ziemlich lächerlich, in die (Roboter-) Kriege mit den anderen Sektorenmanagern kann man nicht mal selber eingreifen.

Besonders trübe sieht es bei der Präsentation aus - die futuristische Begleitmusik mag ja noch angehen, aber die Grafik des Spiels ist streckenweise wirklich nur für Farbenblinde geeignet!

Naja, Hauptsache, der Inhalt stimmt, und insgesamt ist Centerbase tatsächlich eine unterhaltsame und spannende Wirtschaftssimulation, die vor allem mit mehreren Teilnehmern viel Spaß macht. Ob sich das Programm allerdings gegen die erdrückende Konkurrenz in diesem Genre durchsetzen kann, darf bezweifelt werden... (C. Borgmeier)