Billy geht baden

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Im allgemeinen gilt das Diskettenmagazin "Amiga Fun" als steter Quell für preiswerte und zugleich qualitativ hochwertige Software - doch auf der Januar-Ausgabe herrscht eine böse Dürreperiode!

Billy würde wohl selbst im PD-Pool untergehen, denn von einer Spielidee zu reden, wäre hier glatt vermessen: Mehr als einen winzigen Ball über häßliche Plattformen zu geleiten, gibt es in den 80 Bildern nicht zu tun.

Die hakelige Steuerung kann zwischen Rollen und Springen unterscheiden, was auch völlig ausreicht - man rollt gelangweilt durch die faden Landschaften und springt gelegentlich über Krankenwägen, Vögel und Leichenbestatter.

Zwischendurch liegen Schlüssel und andere Bonusgegenstände zum Aufsammeln bereit, ja, die Anleitung spricht sogar von richtigen Extras, nur das Spiel ist anderer Ansicht. Aufrichtig dankbar nimmt man da die bisweilen verzweigte Levelstruktur zur Kenntnis, braucht man so doch wenigstens nicht alle Abschnitte zu durchrollen...

Das Ganze erinnert ein wenig an steinalte 8 Bit-Klassiker wie etwa "Jet Set Willy", bloß, was anno 1984 eine feine Sache war, kann neuzeitlichen Amigos natürlich gerade mal ein gequältes Gähnen entlocken - zumal Grafik und Sound-FX selbst auf einen Spectrum-Rechner antiquiert wirken würden.

Scrolling gibt es selbstverständlich keines, dafür glänzen die vier Szenarien (Haus, Wald, Dschungel und Weltall) durch einfallslose und sich ständig wiederholende Hindernisse.

Die Sprites sind so klein, daß ihre ruckelige Minimal-Animation kaum auffällt, lediglich die Musik klingt akzeptabel.

Wie gut haben es da die Besitzer eines A600: Auf ihrer Kiste sorgen Grafikfehler wenigstens vorübergehend für Erheiterung! (rl)