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Das digitale Silvesterfeuerwerk von M-Soft brennt eine knobelige Mischung aus "Dynablaster" und "PacMan" am Screen ab - damit der Spieler dem üblen Weltraum-tyrannen Dr. Lassar eins auf den Pelz brennen kann.

Wo haben all die Digi-Schurken nur ihren Doktortitel her? Von Konsul Weyer? Oder gibt es eine spezielle Akademie für angehende Bösewichter? Über derlei akademische Fragen zerbricht sich Fred, der eher praktisch veranlagte Held dieser Veranstaltung, freilich nicht den Kopf, wenn er sein Waffenarsenal schultert, um vier (direkt anwählbare) Welten à 25 scrollende Levels unter Zeitdruck von den Schergen des Bösen zu säubern.

Neben der Liquidierung diverser Monster stehen hier auch Sammelaktionen auf dem Plan, denn es müssen alle herumliegenden Edelsteine und möglichst viele Minen, Fernzünder und Laser eingesackt werden.

Wer zudem Schlüssel findet, kann Tore öffnen, und Teleporter beamen den wackeren Freddy quer über das gesamte Spielfeld. Gesteuert wird dabei über die Tastatur oder einen Joystick – dann sind die verschiedenen Waffen und Knallkörper durch mehrfaches Drücken des Feuerknopfes zu aktivieren, was ein wenig Eingewöhnung erfordert.

Noch gewöhnungsbedürftiger ist, daß getroffene Monster oft erst zeitverzögert das Zeitliche segnen. So kann es passieren, daß der todgeweihte Widersacher noch einen letzten Schritt tut, der ihn direkt auf den verdutzten Held zu und somit zu dessen unerwartetem Ableben führt.

Zum Trost erhält der Spieler nach jeder fünften Stage aber einen Levelcode. Über das letztlich etwas lahme Gameplay vermögen den Solisten auf Dauer hingegen auch die zwar hübsch bunte, aber nur spärlich animierte Grafik und die netten Sound-FX (im Spiel selbst gibt es keine Musik) nicht hinwegzutrösten. Doch verbreiten derlei Spreng-Labyrinthe ja traditionell im Rudelbetrieb die meiste Stimmung, weshalb hier zwei Freunde entweder gemeinsam gegen das Böse anbomben oder sich gegenseitig in die Luft jagen dürfen. Und wer braucht schon Computergegner, wenn er einen Kameraden hat, der ihn behindern oder sogar mal versehentlich zerbröseln kann?

Den Leveleditor für eigene Irrgärten in unbegrenzter Anzahl können kreativ veranlagte Weltenretter hingegen gut gebrauchen, dürfen hier per Mausklick doch sogar Feinheiten wie die Aggressivität oder das Sehvermögen (!) der Monster festgelegt werden.

All diese Optionen sind in der kurzen, aber witzig gehaltenen Anleitung hinreichend erklärt und werden auch am Bildschirm nochmals ausgeführt; allerdings stehen dabei nicht sämtliche Hintergründe und Sprites des Spiels zur Verfügung.

Fazit: Seinen Vorbildern kann Bomb Mania nicht ganz die Zündschnur reichen, dazu fehlt es dem Game an Abwechslung und einem Modus für mehr als nur zwei Sprengmeister. Aber wer den PD-Pool bereits nach ähnlicher Software abgegrast hat, mag mit der tüfteligen Action-Bombe dennoch glücklich werden – sie kostet ja ebenfalls nicht die Welt. (mz)