Bangboo logo

Es gab mal eine Zeit, da wurde der Amiga mit tüfteligen Steinereien so lange zugeschüttet, bis sie allen zum Hals heraushingen. Dann kam gar nix mehr, wodurch sich wieder ein gewisser Mangelzustand entwickelte...

In die wiederaufgestandene Lücke hüpfen die bis dato eher im PD-Sektor tätigen Nordlichter mit diesem Game aus ihrer neuen Low Price-Collection. Die Knobelei hat sogar eine Vorgeschichte, und dabei erfährt man endlich mal, warum die Welt neuerdings so oft in grau erscheint.

Der böse Zauberer Grauwein hat nämlich alle Farbtöpfe seines bunteren Kollegen Magenta klauen lassen! Aber die Rettung naht: Maggies Lehrling Bangboo leitet mit tatkräftiger Unterstützung des Spielers die Rückklau-Action ein.

In der Praxis sieht das so aus, daß der stick- oder padgesteuerte Bangboo als Bällchen am Monitor herumhüpft und alle Farbkleckse einsammelt, die gerade dieselbe Tönung aufweisen wie er.

An der feinsinnigen Formulierung erkennt der Tüftelprofi die Answesenheit von Umfärbern; im Interesse der Spielspaß-Maximierung sind diese regelmäßig äußerst schwer erreichbar, weil sie entweder erst freigelegt werden müssen, am Ende eines wahren Hindernis-Parcours liegen oder von den sauertöpfischen Grauwein-Schergen bewacht werden.

Letzteren muß man unbedingt ausweichen, weil schon eine einzige Kollision mit ihnen das einzige Bangboo-Leben kostet.

Es sind natürlich noch andere Objekte vorhanden, z.B. Trampoline, Falsch-Färber und diverse ortsfeste Fallen – jedoch kein Zeitlimit, obwohl die Stoppuhr in diesem Genre sonst eigentlich ganz gerne tickt.

Das heißt aber nun nicht, daß die Malerarbeiten in den insgesamt 100 Levels reiner Kinderkram wären, eher trifft schon das Gegenteil zu: Wenn der kleine Bangboo etwa (womöglich mehrmals) heil durch eine springfreudige Gegner-Sperre dirigiert werden muß, gerät man ganz schön ins Schwitzen!

Inhaltlich haben wir es hier mit einem recht netten, jedoch keineswegs herausragenden Programm zu tun, das den kleinen Spiele-hunger wunderbar stillt – aber mehr auch nicht. Eine vollwertige Mahlzeit sollte man sich auch von der Präsentation nicht erwarten: Alles ist hübsch gezeichnet und teilweise sogar witzig animiert, selbst ein recht sanftes Scrolling ist im Angebot. Aber dennoch entdeckt man hier nichts, was man nicht auch schon anderswo besser gesehen hätte.

Der Sound beschränkt sich während des Spiels auf einige "Pings" und "Pong" zwischendurch und zu Beginn tönen zudem zwei, drei Melodien aus den Boxen. Die Steuerung geht sowohl mit Stick wie auch per Pad in Ordnung, und Codewörter sorgen dafür, daß man nicht ständig wieder von vorn anfangen muß.

Wer also einen harmlosen, kleinen und vor allem preiswerten Zeitvertreib für den Feierabend sucht, der darf ruhig mal ein Auge auf den rastlosen Zauberlehrling werfen. Die Adresse seines Arbeitgebers lautet: Nordlicht EDV-Service, Alter Fischerpfad 10, 26506 Norden. (jn)