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Kaum sind Deutscher Meister und Pokalsieger gekürt, laufen zur EM drei neue Digi-Kicker im Amiga-Stadion ein (Total Football, Five-a-Side Soccer & SWOS '95/'96 European Championship Edition) - obwohl dieser Iso-Sport von Domark mit dem realen Großereignis eigentlich nur den Termin gemein hat.

Obwohl: Daß die Winzlinge dieses Fußball-Flöhzirkus nun nicht mehr unter freiem Himmel kicken, ist mit freiem Agen kaum auszumachen. Wie gehabt wuseln die Mini-Sprites durch multidirektional scrollende Draufsicht-Arenen (mit sechs unterschiedlichen Boden-belägen), nur über das Wetter braucht man sich naheliegenderweise keine Gedanken mehr zu machen.
Dafür aber um so mehr über die Optionen, insbesondere den Indoorspezifischen Teil davon.

So wird das Feld wahlweise von Banden oder Linien begrenzt, und die Teamstärke beträgt zwischen drei und sechs FeldSpielern, die gemäß englischem bzw. internationalem Regelwerk dem Leder nachjagen. Das hat dann Z.b. Einfluß auf die Zahl der möglichen Auswechslungen, die Größe der Torräume oder darauf, ob dem Keeper Ausflüge aus seinem Gehäuse gestattet wird.

Den Schwierigkeitsgrad bestimmen die jeweils drei Ballkontrollarten bzw. Geschwindigkeiten sowie das Team der Wahl. Denn alle 120 Vereins- und Nationalmannschaften bestehen hier aus einem runden Kickerdutzend mit individuellen Werten für Tempo, Ballkontrolle und Ausdauer.

Optionsmäßig ist aber auch totale Chancengleichheit möglich, und in Actionmodus spielt die Kondition sowieso keine Rolle. Wer darüber hinaus seine eigene Spitzenzwölf zusammenstellen will, kann sich per Editor an den Namen, Fähigkeiten und em Outfit seiner Schützlinge vergreifen.

Diese werden dann im Training auf Ecken, Straf- und Freistöße vorbereitet und/oder in einem Freundschaftsspiel auf größere Aufgaben eingestimmt. Das können Pokalwettbewerbe oder der Ligabetrieb sein, wo es reine Einstellungssache ist, wieviel Teilnehmer wie oft gegeneinander antreten, ob bei einem Sieg zwei oder drei Punkte aufs Konto wandern, die Entscheiung per Verlängerung erzwungen wird und Auswärtstore in der Endabrechnung eine gewichtigere Rolle spielen.

Die Rasenaction selbst macht nicht nur dank des gewohnt lockeren Stickhandlings Spaß, denn gerade das Spiel mit den Bande bietet willkommene Abwechslung vom üblichen Socceralltag - vor allem wenn übereifrige Kicker unter einem Satten "Klong" allzu nahe Bekanntschaft mit ihr machen.

Dazu kommen nette Details wie die Aufstellung zum obligatorischen Fototermin vor dem Anpfiff, ernsige Ballungen oder hin und wieder eine Ohrfeige für den uneinsichtigen Schiri, ehe der Sünder auf der Strafbank Platz nimmt. Auch die feinen Sound-FX von Fan-Fanfaren bis hin zum lautstarken "Magnificent Goal" sorgen für Stimmung.

Fazit: Weil Black Legend last but not least auch wieder an die tolle Replay-Funktion mit der Wiedereinstiegsmöglichkeit gedacht hat, werden Digi-Fußballer wohl nicht nur bei schlechtem Wetter mit Begeisterung auf diese gelungene Indoor-Variante zurückgreifen.